Polish Adventure

Dieser Blog ist angelegt um die Daheimgebliebenen zu informieren, was bei mir so los ist, und wie's mir so geht,...

Freitag, Jänner 26, 2007

Ein Kein Märchen


Zu Beginn: Es ist wirklich nicht meine Schuld, dass ich so lange nichts geschrieben habe!
Aber das Internet funktioniert zurzeit nicht, in keinem der beiden Offices.
Joanna sagt, das sei, wegen der Umstellung von Linux auf Windows, wir sind uns aber ganz sicher, dass sie vergessen haben die Rechnungen zu bezahlen.... ;)

Aber das wichtigste ich ja jetzt wohl, dass ich schreibe oder? ;)

Fangen wir an....

Vor langer, langer Zeit, da war ein Mal ein total verregneter Donnerstag, in einem fernen Land, in dem es normalerweise in dieser Jahreszeit -20 Grad hat....
doch wie schon gesagt, an diesem total verregneten Donnerstag geschah etwas Unglaubliches... denn es war kein gewöhnlicher Donnerstag, es war einer dieser Donnerstage, an dem zwei Mädchen, aus einem Land, nicht weit von hier, in einen Kindergarten gingen...

- ach machen wir’s kurz und bündig:
heut ist überhaupt nichts passiert ;)
Einzig aufregende war, dass Dawid vorbei gekommen ist, und wir Tandem (*) gemacht haben

(*) für die, die noch nicht wissen was das ist, auf gut Deutsch: „Ich bring dir eine Stunde Deutsch bei und du mir eine Stunde Polnisch“

aber jetzt wieder zurück zur eigentlichen Geschichte...

denn diese Geschichte, begann an einem Freitag, es hätte ein ganz normaler Freitag werden können, hätten nicht 6 Freiwillige unfreiwillig beschlossen, das Städtchen Lodz zu verlassen, um an einem Seminar in Spala teilzunehmen...
Das Städtchen Spala, ist in aller Lande bekannt, denn hier, vor vielen, vielen Jahren – viel länger, als du dir vorstellen kannst - gingen die Könige des fernen Landes auf Bison Jagd... doch heute ist nichts mehr von dem Glanz und Prunk der damaligen Zeit übrig geblieben,... die einst so lebhafte Region zählt nun nur mehr 200 Einwohner und einen Swimming Pool.

Nur wenige Stunden nach der Ankunft der Fremden in dem Dorf, begannen ihre Trainer (Jacek und Joanna) sie mit Wissen und sinnlosem Wissen voll zu stopfen.... dies wurde auf die wohl übelste Weise praktiziert.... die Freiwilligen wurden in einen Raum gesperrt, in dem die Heizung nicht funktionierte und stundenlang wurden ihnen ökologisch wertvolle Daten eingespeist – bis sie vor lauter Informationen fast platzen!

Auch am Samstag erging es den wehrlosen Freiwilligen nicht besser... sie waren gezwungen – natürlich aus ökologischen Gründen – den ganzen Vormittag und Teile des Nachmittags im Freien zu verbringen.... das klingt vielleicht human... doch wenn man einen Wolkenbruch und 10 cm Gatsch dazuzählt, dann sieht das alles gleich ganz anders aus....
Nach dem wohl kältesten und nassesten Tag, den die armen Freiwilligen in Spala erlebt hatten, schrie es förmlich nach einer Belohung,...nach etwas, das die Freiwilligen von ihrer misslichen Lage ablenkte... doch alle Hoffnungen wurden zu Nichte gemacht... denn das 200 Einwohner Dorf hatte nur eine Bar.... und die sperrte – ausnahmslos – um 23 Uhr an einem Samstag zu....

Am Sonntag wendete man noch gemeinere Methoden an, um den Freiwilligen das Leben schwer zu machen.... zuerst wiegt man sie in Geborgenheit... ein gemütlicher Spaziergang im Grünen.... doch dann.... sobald die Sonne untergegangen war, und es so dunkel war, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah.... dann war der Zeitpunkt gekommen, das Licht wirklich auszuschalten.... und zwar konsequent.... es war so dunkel, dass man wirklich die Hand nicht mehr vor Augen sah...
Ein Stromausfall von mehr als 2 Stunden, beschäftigte die Freiwilligen während dem Abendessen....

Gespannt auf die neuen grausamen Methoden erwarteten die Freiwilligen ihren letzten Tag.... und der verlief... wie kann man sagen? – ungewöhnlich ruhig.... nur ganz kleine Qualen wurden den Freiwilligen hinzugefügt.... eine davon war wohl das Wissen, dass jede von ihnen als Koordinatorin an einem Projekt, in nicht allzu weiter Ferne, mitarbeiten muss....
Der jüngsten Freiwilligen (richtig erraten: Ich ;) ) wurde die Aufgabe der Abschiedsfeier der Freiwilligen zu organisieren zugeschoben.... doch sie hatte noch Glück... andere werden ein Fest für mehr als 100 sogar 300 Leuten mitkoordinieren müssen....

Umso erleichterter waren also die Freiwilligen, als sie Montagabend wieder in ihren eigenen Betten in Lodz, weit weg von Spala (genau 62 km) ihre Nachruhe antreten konnten....

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Keine Sorge ;) – so schlimm wie das „Märchen“ war das Wochenende natürlich nicht! Da sieht man wieder, wie viel in Märchen ausgeschmückt wird... aber nicht vergessen: In jedem Märchen steckt auf ein Funken Wahrheit! ;)
p.s. natürlich gibts wieder viele neue fotos auf der seite: