Polen Schnelle Zusammenfassung von mehr als 1 Woche...
Zuerst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Doch wie ihr wohl mitbekommen habts, klappt das hier mit dem Internet in Lodz noch nicht so gut. Und eigentlich wollte ich in der Jugendherberge in Warschau online gehen. Doch netterweise war dort das Internet genau diese Woche nicht in Betrieb (auf Grund der lieben Viren) – und sie konnten es nicht richten – hingegen konnten sie etwas anderes richten: Den Tischfussballtisch, auf dem wir mehrmals täglich für 1 zl (ca. 25 Cent) spielten.
Aber ich fang wohl lieber von gaaanz vorne an.... das bedeutet aber nicht mit Warschau, sondern mit Donnerstagabend, Freitag und dem Wochenende am Land.
Ich werde versuchen, diesen Blog so kurz wie möglich zu halten, weil so viel wie erlebt habe, könnte ich darüber einen Aufsatz von 5 000 Wörtern schreiben ;)
Am Donnerstag war es dann „endlich“ so weit. Das erste Mal weggehen. Doch unsere Mission lag unter keinem guten Stern, denn wir haben es geschafft uns im Dunkeln zu verfahren und ca. 3 Stationen zu spät auszusteigen. Daraus folgt, dass wir unsere „Begleitung“ über 15 min. warten ließen... Phifi und Chris kennen wir... nun ja, das ist jetzt nicht so einfach zu beschreiben, also:
Lisa hat beim Pre-Departure-Training Bernd, der EVS in Dänemark macht, kennen gelernt. Dieser gewisse Bernd, kennt 2 Erasmus-Studenten in Lodz, mit denen sich Lisa via Internet in Verbindung gesetzt hat, naja, doch nicht so kompliziert...
Anfangs zitterten wir gemeinsam in der Kälte über einem Bier. Ich muss sagen: polnisches Bier schmeckt nicht wirklich besser als österreichisches Bier (wenn man kein Bier mag so wie ich. Nur hab ich noch nicht rausgefunden, was „Radler“ auf Polnisch heißt – vor allem gibt’s hier das Bier dann mit irgendeinem rosa Sirup...).
Dann ging’s in ein Lokal, in dem von den Preisen her Westeuropäischer Standard vorherrschte... dort machten wir auch Bekanntschaft mit einer Gruppe von Medizinern (alle haben grad ihr Studium abgeschlossen), mit denen wir dann anschließend noch in einen der beliebteren Clubs in der Piotrkowska gingen: Honey Bunny (oder wie es Polen aussprechen würden: „Chonnäi Bonnäj“)
Doch das war (leider) noch nicht der Abschluss es abends. Erst um ca. 3 Uhr kamen wir zu Hause an – wobei ich gestehen muss, dass ich im letzten Lokal ca. 20 Min. geschlafen habe, weil ich so müde war, denn ich konnte nicht nach Hause gehen, weil nur Lisa den Schlüssel für die Haustüre hat. Netterweise krieg im Laufe dieser Woche dann auch noch einen eigenen *haha*
Zu Hause (endlich) angekommen, feil uns dann auf, dass wir etwas schon den ganzen Tag vermissten.... Unser Wasserkocher.
Den hab ich nämlich in einer Trafik stehen lassen, als ich mit Händen und Füßen an 8 Bustickets ran zu kommen versuchte....
Das war dann unsere Mission am Freitag, nach der Polnisch Stunde gleich dort hin zu eilen und mit dem Wörterbuch bewaffnet, der etwas verwirrten Verkäuferin, die Wörter: „gestern – vergessen – Wasser“ unter die Nase zu halten (da es Wasserkocher in unserem Wörterbuch leider nicht gibt) – und wundersamer Weise: Sie hat uns verstanden!
Und ganz glücklich bekamen wir unseren 2nd Hand Wasserkocher wieder ;)
Doch viel Zeit blieb dann nicht mehr: um 12.43 kamen wir zu hause an, um ihn an seinen rechten Platz zu stellen (neben dem Luftbefeuchter – frag mich nicht, wofür wir das Teil brauchen...), nur um um 12.45 von Joanna vor dem Haus abgeholt zu werden und gemeinsam zu dem Kindergarten Nr. 235 zu fahren.
Fast 15 min ist man mit dem Auto unterwegs, am Ende sicher noch 5 Min durch eine Wohnsiedlung mit nur Hochhäusern. Und dann, unerwartet taucht er dann plötzlich auf am Ende der Straße: Der Kindergarten mit riesigem Rasen und Spielplatz dabei, gleich neben der Volksschule.
Als wir das Gebäude betratet waren schon die ersten Betreuerinnen anwesend, die uns neugierig ansahen und sich dann auch vorstellten (denn unsere Ankunft wurde letzte Woche in einem Meeting besprochen, und mit großem Enthusiasmus erwartet) – aber noch mehr haben sich wahrscheinlich dann auch noch die Kinder gefreut. Als wir mit Ada (sie ist unser Tutor) den Raum betraten, stellten sie sich alle in einer Reihe auf, und stellten sich einzeln vor (Gott sei Dank, müssen wir uns die Namen noch nicht merken) – auf alle Fälle ist es eine von 6 Gruppen, in der jüngsten Altersklasse (das heißt so um die 3,4 Jahre alt). Insgesamt werden ca. 100 Kinder dort betreut.
Doch der Abschied nach einer Führung durchs Haus viel nicht all zu schwer, da wir ja ab Oktober dort regelmäßig anfangen....
Joanna nahm uns dann noch gleich mit in die Stadt, wo wir bis 16 Uhr im Gastgarten von McDonalds chillten, denn für die EVS und ihre Mentoren hielt Gabi extra einen Serviettentechnikkurs. Weiters habe ich heute meine Mentorin Ola kennen gelernt, viel geredet haben wir leider nicht, da ich vom gestrigen ausgehen bis 4 Uhr und dann um 8 Uhr aufstehen, doch noch etwas geschafft war...
Foto von meinem Werk gibt’s besser nicht, da es wirklich furchtbar altmodisch ausschaut (aber eigentlich gar nicht so hässlich, wurde sogar dafür gelobt *g*)
Dafür gibt’s Fotos von unserem ersten Besuch in unserer Wohnung. Weiters von dem ersten Warmen Essen (das wirklich anspruchsvoll war): Nudelauflauf im Topf (da wir nicht wissen wie das Backrohr funktioniert, wir keine Mikrowelle haben und die Pfanne zu klein war)
Phifi und Chris (die zwei Studenten, die Lisa nur über 2 Ecken kennt) wurden von uns bekocht (als kleines Dankeschön für den gestrigen Abend, da sie uns auf so ziemlich alles eingeladen haben) – dann wurde noch bis 2 Uhr Karten gespielt, und dann war Zeit fürs packen, da morgen die Reise aufs Land begann – und es von dort aus direkt weiter nach Warschau ging!
Doch hätten wir gewusst, dass wenn wir den Zug von Lodz Fabryzna um 8.21 nehmen wollen, wir von dem kleinen Ort namens Chociszew um 5.27 starten müssen, und vorher noch ca. 45 min durch nen Wald gehen müssen, dann hätten wir’s uns glaub ich noch mal anders überlegt... aber fangen wir lieber von vorne an:
Am Samstag begann die Reise aufs Land um 10.55 von Lodz Kaliska aus, ausgerüstet mit Rucksack und Riesentasche, da es nicht geplan war vor Warschau noch mal heim zu kommen.
Die Überraschung war sehr gelungen, als wir nicht abgeholt wurden (die Rikke, Sandrine und Marian letzte Woche) sondern, dass wir 5 uns (mit 3 anderen von Ferso) auf einen 50ig-minütigen „Spaziergang“ machten... Marian hatte uns vorgewarnt: „Nehmts was zu essen mit und ziehts was warmes an“ – warum, hab ich erst verstanden, als wir auf Wojteks und Gabis Land standen: eine kleine Wiese, umgeben von Wald und einem kleinen Raum, in dem es nicht mal Licht – geschweige denn Fenster gab.
Gemeinsames Kochen am Lagerfeuer und dann die Ankunft von weiteren 15 Leuten (die an einem Summercamp teilgenommen haben) ließen die Zeit im Flug vergehen, und um Mitternachts ging’s für Lisa und mich, ab in den Schlafsack – nur um alle ½ Stunden aufzuwachen, wenn sich noch jemand in den „Bunker“ dazulegte.
Dank Lisa, habe ich es geschafft dann auch am Sonntag um 4 Uhr in der Früh aufzustehen (sie musste mich wachtreten, hab nämlich meinen Wecker überhört *hehe*) und ca. 45 Minuten zum Zug zu wandern (warum wir schneller waren, weiß ich nicht, so müde und langsam wie wir dahin getrottet sind...) . Gott sei Dank, war aber der Weg beleuchtet, und wir hatten keine Chance einzuschlafen, da der Lautstärkenpegel ca. so laut war wie in der Stadt, denn alle 20 Meter stand ein Haus mit mindestens 2 Hunden, die schon bellten, als wir noch nicht mal in Sichtweite waren....
Wie wir es dann geschafft haben tatsächlich um 8.21 mit Rike im Zug Richtung Warschau zu sitzen, weiß ich wirklich nicht mehr... ich weiß nur, dass wir in Warschau dann auf den Bus zur Jugendherberge „Agrycola“ über 1 ½ Stunden gewartet haben... nähere Umstände warum, wenn er doch alle ½ Stunden fährt, erspare ich euch...
Kamen deswegen ein wenig zu spät zum Mittagessen, aber wir waren nicht die einzigen (manche haben sogar 2 Stunden auf den Bus gewartet oder sind zu Fuß gegangen *haha*)
So... jetzt wäre es an der Zeit einen detaillierten Plan über das On-Arrival-Training zu geben – aber ich erspar euch das, und sag nur ganz kurz:
ein Haufen Workshops an denen wir teilgenommen haben, um das Land besser kennen zu lernen, ein Haufen Vorträge über EVS und noch mehr Infos über die Polnische Sprache und die Polnische Politik (haben uns das Parlament angeschaut!) und diverse Kennenlernspiele. Außerdem habe ich freiwillig am letzten Tag ein Museum aufgesucht. Eigentlich wollten wir uns polnische Kunst anschauen, aber wir hatten mal wieder Pech, und genau bis inkl. Freitag ist diese Ausstellung geschlossen. Also haben wir uns eine Ausstellung über die polnischen Ausgrabungen im Sudan angeschaut. Auch cool ;)
Insgesamt waren wir eine Gruppe von 22 EVS (4 Jungs, ins. ca. 18 Leute die Deutsch sprechen konnten) und 2 Betreuern: Michael und Radek
Montag begann dann das „richtige“ Programm, das 3 Mal unterbrochen wurde um zu Essen. Genau: In dieser Woche wurde ich gemästet...
Denn: 8.00-9.30 Frühstück, 10.45-11.15 Kaffeepause (mit Keksen), 13.00-14.00 Mittagessen, 16.00-16.30 Kaffeepause (mit Kuchen), 18.00-19.00 Abendessen
und nichts essen hat irgendwie nicht so ganz geklappt.. (is eh voll schlimm, bin noch voll in diesem Rhythmus drinnen, und Lisa und ich essen permanent...)
Dienstagabend ist dann ein bisschen spannender, nachdem Sonntag und Montag ausgehen nicht so toll waren... denn wir trafen uns um 19.00 im Amnesja (sagen wir so: alle, bis auf Kati und ich, denn wir kamen 30 min. zu spät – und hätten beinahe die Suppe verpasst)
Dort gab’s dann eine Überraschung: Polnischer Volkstanz (teilweise auch zum Mitmachen) und einem Peitschen-Wettbewerb (siehe Fotos) – sind leider nicht so eindrucksvoll, wie in der Realität...
Mittwoch gab’s dann eine weitere Überraschung: wir haben uns eben das Parlament angeschaut, und hatten dann den ganzen Nachmittag frei. Kati und ich sind durch die ganze Stadt auf der Suche nach theoretischem Wissen über Warschau.
Donnerstagabend haben sich dann Lisa und ich von der Gruppe abgeseilt und haben uns mit Michal getroffen. Das ist einer, den wir am Wochenende am Land kennen gelernt haben, der lebt nämlich in Warschau. Mit dem haben wir ein paar Stunden totgeschlagen, um dann in Agrycola anzukommen und im Gemeinschaftsraum ziemlich angeheiterte EVS-Teilnehmer zutreffen. Ein wenig unfair war dann das Kartenspiel, bei dem es auf Reaktion und Geschicklichkeit ankam, da ich im Gegensatz zum Rest nicht 2 Flaschen Wodka Vorsprung hatte...
(trotzdem habe ich nicht jedes Spiel gewonnen ;) )
Als dann um 1 Uhr in der Früh nur noch 8 Leute sich im Raum aufhielten, fingen die Blödeleien an, und führten dann gegen 2 Uhr zu ihrem Höhepunkt mit der „EVS-Airballoon-Feet-Volleyball-Championship“
Am nächsten Tag musste das Finale leider abgesagt werden, da ja offiziell unser On-Arrival-Training mittags endete, und neue Trainer „Herr der Schlüssel“ waren.... trotzdem habe ich es geschafft erst um 3.33 (mit Absicht) schlafen zu gehen.
Freitags habe ich dann meine neue Freundin kennen gelernt: Agnieszka. Eine Werbe-Pappe-Puppe von Ikea, die überall in Warschau zu finden war... und jetzt eine dieser Agnieszkas (so haben wir sie getauft) auch in Lodz sessig ist.
Leider gibt es zurzeit noch so wenig Photos, da ich den größten Teil meiner Zeit nicht mit Lisa verbracht habe, sonder mit Kati, einem Mädchen aus Ungarn, die zurzeit in Gdansk (Danzig) ist. Sie kommt nur leider noch nicht an Internet, aber sobald sie welches in ihrer Wohnung hat, schickt sie mir die Photos von uns.
Trotzdem gibt’s schon ein paar unter:
Die Fahrt heim war ziemlich anstrengend, da der Zug um 16.20 einfach ausgefallen ist... aber netterweise gibt’s ein weiterer Zug nach Lodz 30 Min. später, also war das nicht so ein großes Problem. Um 21.00 betraten wir dann endlich unsere Wohnung, und haben gleich mal gekocht (sag ja: diese eine Woche Warscha
uer Hostal Essen war sehr abfärbend...)
Am Samstag ging’s dann das erste Mal in Rikkes, Marians und Sandrines Wohnung... wirklich tolle Wohnung! Volle ruhige Gegend, und nur 5 min. mit der Tram von 3 verschiedenen Supermärkten weg in dem sie Faktura machen (unser nächster ist 20 min. zu Fuß, weil da keine Tram hinfährt *haha*)
Die Wohnung selbst ist komplett eingerichtet (sie haben sogar Gläser und sicher 10 Gabeln *g*) außerdem 2 Fernseher und eine ganze Wand voller Schränke und sie haben auch schon die Zeit gefunden Poster, Photos usw. aufzuhängen.... *neid* ;)
Abends ging’s dann zu einem Konzert von Asia (wieder jemanden den wir am Wochenende am Land kennen gelernt haben). Danach fuhren wir mit Rikke und Marian heim, denn am Sonntag ging’s dann auf den Sonntagsmarkt.
Gekauft haben wir nur einen Schäler *lol* - aber es ist halt ziemlich schwer, wenn man nicht weiß, wie ma fragen soll, wie viel das kostet, und selbst wenn mas könnte, würde man die Antwort nicht verstehen (obwohl, inzwischen kann ich ja schon bis 9 zählen *g*)
Außerdem haben wir heute unsere Waschmaschine bekommen – benützen können wir sie leider noch nicht, die wird erst im Laufe dieser Woche installiert – wie so ziemlich alles andere auch...
Joanna tat es eh wirklich leid, sie entschuldigt sich die ganze Zeit, dass alles nicht so läuft wie es sollte, und dass alles ein bisschen planlos rüberkommt, aber sie hatte jetzt diese Woche Urlaub und davor ja den Stress 5 Mädchen in Polen anzusiedeln ;) – und sie meinte ab Oktober ist dann alles geregelt, wegen Internet, Schlüsseln,....
Ich bin mal guter Dinge.... ist zwar zurzeit nicht so einfach, aber ich hoffe, ihr seid mir nicht böse...
Weiters beginnt morgen unsere Gemüsewoche (das heißt gesund leben, ausgenommen sind, die Sachen die wir noch zu Hause haben *haha* - das heißt 7 verschiedene Sorten von Pudding *hehe*) – und um das ganze abzurunden haben wir gestern dem Lift den Kampf angesagt, und wir gehen jetzt immer 9 Stockwerke zu Fuß (wenn ich mich nicht verrechnet hab, dann sollten das 162 Stufen sein *g*) – hab heute sogar schon 6 x 1,5 l Flaschen Wasser zu Fuß raufgeschleppt!
p.s.: Es sind nur 2309 Wörter ;)
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